Naturbësch “Laangmuer”

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A — Mit über 430 Meter über dem Meer­esspiegel ist der “Schoeffiels” die höch­ste Erhe­bung des Gut­landes.
B — Der “Natur­bësch Laangmuer”

Beim “Natur­bësch” han­delt es sich um Waldge­bi­ete, die als Natur­wal­dreser­vat aus­gewiesen und aus der Wald­be­wirtschaf­tung her­ausgenom­men wur­den, um sie in einem natür­lichen Zus­tand zu erhalten.

Bei der Ausweisung eines “Natur­bësch” wer­den fol­gende Ziele verfolgt:

  • Zulas­sung der natür­lichen Entwick­lung von Waldökosys­te­men und der Bio­di­ver­sität auf dem betr­e­f­fend­en Standort,
  • Schaf­fung von Beobach­tungsstät­ten für die Wald­forschung und die Überwachung der natür­lichen Umwelt,
  • Bil­dung genetis­ch­er Reser­ven und Erhal­tung der genetis­chen Vielfalt,
  • Förderung des Wertes dieser Wald­schutz­zone für Erhol­ung und Bildung.

Im “Natur­bësch Laang­muer“ fin­det keine Wald­be­wirt­schaf­tung mehr statt.

Es war geplant, bis 2010 rund 5% der Gesamt­wald­fläche Lux­em­burgs  in “Urwald” zu über­führen. Hierzu wer­den geeignete Wälder aus­gewählt, die min­destens 50 ha groß und repräsen­ta­tiv für die vork­om­menden natür­lichen Waldge­sellschaften sind. Darüber hin­aus soll­ten sich die aus­gewählten Wälder in einem natur­na­hen Aus­gangszu­s­tand befind­en bzw. durch men­schliche Aktiv­itäten nur wenig bee­in­flusst sein. Weit­ere Auswahlkri­te­rien sind das Alter und die Struk­tur des Bestandes, das Vorkom­men von Totholz sowie von sel­te­nen Tier- und Pflanzenarten.

Wo sich bei der Ausweisung eines “Natur­bësch” die Wald­veg­e­ta­tion in einem Pio­nier­sta­di­um befind­et, wer­den sicht­bare Verän­derun­gen in der Wald­struk­tur schon in 5–10 Jahren zu erken­nen sein. Die Über­führung älter­er Bestände in “Urwald” hinge­gen wird Jahrzehnte dauern.

Durch sys­tem­a­tis­ches Beobacht­en, Analysieren und Auswerten wer­den in Form eines Mon­i­tor­ings die Verän­derun­gen dokumentiert.

Seit­ens der Forstver­wal­tung soll die inter­essierte Bevölkerung durch Waldlehrp­fade und geführte Wan­derun­gen informiert und sen­si­bil­isiert werden.

Der “Naturbësch Laangmuer“

Der “Natur­bësch Laang­muer“ umfasst ins­ge­samt 103,37 ha und befind­et sich, von zwei kom­mu­nalen Wald­we­gen abge­se­hen, im Eigen­tum des Staates. Er ist repräsen­ta­tiv für die boden­sauren Buchen­wälder auf dem Lux­em­burg­er Sand­stein. 83% der Fläche des “Natur­bësch Laang­muer” wer­den von der Waldge­sellschaft des Perl­gras-Buchen­waldes (Meli­co-Fage­tum) ein­genom­men, während der Hain­sim­sen-Buchen­wald (Luzu­lo-Fage­tum) 7% bedeckt. Vom Wald­bild über­wiegt der Hal­len­wald, bei dem die Strauch­schicht kaum aus­ge­bildet ist. Der “Natur­bësch Laang­muer” beste­ht aus zwei Zonen, dem eigentlichen Natur­waldge­bi­et und ein­er Puffer­zone, die die Kern­zone umgibt, um Ein­wirkun­gen der Umge­bung auf sie abzu­mildern. Durch seine Nähe zur Stadt Lux­em­burg ist der “Natur­bësch Laang­muer“ für Erhol­ungssuchende und Natur­in­ter­essierte ein beson­der­er Anziehungspunkt.

Das für den Perl­gras-​Buchen­wald cha­rak­te­ris­ti­sche Perlgras
(Mel­i­ca unif­lora) gibt die­ser Wald­ge­sell­schaft sei­nen Namen.

Die Weiße Hain­simse (Luzu­la luzu­loides) gilt als Ken­nart des Hain­sim­sen-Buchen­waldes und tren­nt ihn ein­deutig von den übri­gen Buchen­wald­typen ab.

Ein Kri­teri­um für die Ausweisung eines “Natur­bësch” ist das Vorkom­men von Totholz. In ihm find­en zahlre­iche Tier­arten, vor allem Insek­ten, einen wichti­gen Lebensraum.

 

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