Hunnefiels” und Siamesische Buchen

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Unter den Bäu­men im Grünewald fall­en beson­ders die nicht weit von hier ste­hen­den Siame­sis­chen Buchen auf. Bei ihnen han­delt es sich nicht um eine Laune der Natur, son­dern mit hoher Wahrschein­lichkeit um eine von Men­schen­hand her­beige­führte Verwach­sung zweier Seit­enäste von zwei Buchen.

Ver­mut­lich wur­den zwei Seit­enäste von gle­ich­er Stärke schräg angeschnit­ten und aufeinandergelegt.

Sia­me­si­sche Buchen” (K)eine Laune der Natur!

Eine Verwach­sung war nur deshalb möglich, weil die jun­gen Zweige der Buchen über genü­gend Regen­er­a­tions­fähigkeit ver­fügten, die die Schnit­tflächen wieder zusam­menwach­sen ließ. Die Bäume sind so aufge­baut, dass den zen­tralen Holzkör­p­er die eigentliche Wach­s­tum­szone, das Kam­bi­um, umgibt. Dieses pro­duziert flächig in bei­de Rich­tun­gen neues Gewebe, nach innen Holz (Xylem) und nach außen Bast (Phloem). Aus den älteren Schicht­en des Bastes entste­ht dann die Rinde. Die Schnit­tflächen der bei­den Seit­enäste ver­heil­ten über ein Wundgewebe (Kallus), das sich aus­ge­hend vom Kam­bi­um bildete. Die Verbindungsstelle wurde vielle­icht anschließend mit Bast oder Gum­miband ver­bun­den und mit Wachs gut bestrichen. So kon­nten sich im Laufe der Zeit zwei miteinan­der verwach­sene Buchen entwickeln.

Das Aufeinan­der­legen und das Zusam­men­binden von zwei Ästen ver­schieden­er Bäume ist ein im Obst­bau gängiges Ver­fahren zur Kop­u­la­tion von ver­schiede­nen Obst­sorten. “Siame­sis­che Buchen” (K)eine Laune der Natur!

Hunnefiels”

In der Nähe des römis­chen “Kiem” liegt ein Sand­ste­in­fels, der soge­nan­nte “Hun­nefiels”. Es wird angenom­men, dass seine Nis­chen in der Urzeit bewohnt waren. Der Name “Hun­nefiels” hat sich im Sprachge­brauch einge­bürg­ert und erin­nert an jene Zeit, in der die Hun­nen durch diese Gegend gezo­gen sind.

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