Die Kapelle von Rameldingen

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Gelän­deein­schnitt für den “Char­ly”. Heute ver­läuft hier der Rad­weg Luxemburg-Echternach.

An dieser Stelle wurde für die Trasse des “Char­ly” das Gelände tief eingeschnit­ten. Nicht weit davon ent­fer­nt, in der “rue Helen­ter”, ste­ht eine kleine, zum Andenken an den ehe­ma­li­gen Gemein­dep­far­rer Johann Bap­tist Laplume (1797–1869) errichtete Kapelle. Sie ent­stand auf Geheiß seines Nach­fol­gers Th. Schütz genau an der Stelle, an der der Geistliche in der Nacht zum 13. Juni des Jahres 1889 von einem jun­gen Miliz­mann aus Habgi­er erschla­gen wor­den war.

Mit sech­sundzwanzig Jahren zum Priester gewei­ht, ver­sah Laplume seinen Dienst zunächst als Vikar in Schouweil­er, bevor er als Pas­tor in Dip­pach und danach, ab 1843, in Hostert wirk­te. In seine Amt­szeit fällt der Bau der Neuen Pfar­rkirche. Darüber hin­aus erwarb er sich Ver­di­en­ste um die Doku­men­ta­tion der römis­chen Funde in unser­er Gemeinde.

Schöpfer der kleinen Gedenkstätte ist Jos. Fis­ch­er aus Greven­mach­er, der auch das Grab­mal Laplumes auf dem alten Hostert­er Fried­hof gestal­tet hat.

Kreuzi­gungs­gruppe in der Kapelle

Gedenk­tafel zum Andenken an den ermorde­ten Pfar­rer Johann Bap­tist Laplume

Der zier­liche Bau ste­ht leicht erhöht und ist unmit­tel­bar an den Hang gebaut. Seine schmale Front schließt oben mit einem hohen Spitzgiebel ab. Darunter öffnet sich die Wand in Form eines gotis­chen Bogens mit aus­ges­partem Dreipass­mo­tiv. Dieser gibt den Blick auf die Intim­ität des halb­dun­klen Andacht­sraumes frei. Hier erhebt sich über einem stein­er­nen Altar die dreifig­urige Kreuzi­gungs­gruppe mit Jesus, Maria  und Johannes. Auf dem Gewölbe darüber lassen sich Spuren ein­er ehe­ma­li­gen Bemalung — wohl einen Ster­nen­him­mel darstel­lend — aus­machen. Das Chrono­gramm auf der Gedenk­tafel an der recht­en Innen­wand des stein­er­nen Gehäus­es wurde von einem Fre­und des Ver­stor­be­nen ver­fasst. Es set­zt das Schick­sal des ermorde­ten Geistlichen in Beziehung zu den Lei­den des gekreuzigten Jesus.

Rameldin­gen kann auf eine lange Handw­erk­er­tra­di­tion zurück­blick­en. Neben Schrein­ern (Foto oben: Schreinerei Anton Erns­dorff) oder Bild­hauern waren es vor allem die Leinen­we­ber, die die Ortschaft prägten. Der Straßen­name “rue du Rham” erin­nert noch an ihre Tätigkeit, wobei die Beze­ich­nung “Rham” auf die Rah­men des Web­stüh­le hinweist.

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